Reisebericht Kreuzfahrt in die Antarktis, Teil 4
Zurück von unserem im vorherigen Teil dieser Artikelserie beschriebenen Ausflug von New Island auf den Falkland Inseln werden wir auf dem Kreuzfahrtschiff Le Soléal nach der Anlandung auf der Marina mit einer heißen Suppe, Tee, Kaffee, und Tonic Water versorgt, um uns zu erfrischen. Noch sind wir alle ganz erfüllt von den Erlebnissen und jeder erzählt den anderen Gästen, was er gesehen und erlebt hat.
Die Flora und Fauna auf den Falklands ist überraschend vielfältig. Unsere Gruppe staunte über die neuen Begegnungen mit Tieren, die nur aus Büchern oder von Erzählungen bekannt war. Jetzt konnten wir sie real erleben. Darunter sind Tierarten, von denen manche Spezies überhaupt nicht scheu sind. Die Pinguine auf New Island machten sich nicht so viel aus der Anwesenheit von uns Menschen, beäugten uns zwar neugierig, watschelten dann jedoch weiter oder blieben einfach stehen.
Aktuelle Wetterprognose Palmer Station, Antarktis
Aber auch wir näherten uns mit gebotenem Respekt und hielten Abstand zu den Tieren. Mindestens 5 Meter Distanz sollten wir einhalten. So wurde es uns vermittelt und jeder Kreuzfahrtgast der Le Soléal hat es möglichst eingehalten. Es gab Ausnahmen, nämlich dann, wenn sich die Tiere uns neugierig näherten.
Es ist ein faszinierender Moment, einer wildlebenden Tierart so nahe zu kommen und sie aus so kurzer Nähe zu betrachten.


Ponant Tour Guides
Unsere Ponant Tour-Guides hatten den Expeditionspfad mit roten Flaggen abgesteckt, der uns signalisierte, wohin und wie weit wir gehen durften, damit wir die Tiere nicht belästigen oder bedrängen. Den Abstand von ca. 5 Metern zu den Tieren hielten wir strikt ein und das ist gut so. In einem Briefing lernten wir, keine Papiertaschentücher oder sonstigen teile zu hinterlassen. Die Aufsicht ging so weit, dass wir vor der Anlandung die Schuhe reinigten und desinfizierten, damit möglichst keine artfremden Keime oder Schmutz auf die Inseln geschleppt wurden.
Diese Maßnahmen werden wie gesagt sehr penibel überwacht und mir wird im Nachhinein deutlich, welchen immensen Job die Tour Guides machen, um 200 Gäste gefahrlos an Land und wieder zurück zu bringen.
An diese Stelle möchte ich diesen Tour Guides herzlichen Dank aussprechen, dafür, dass wir so eindrucksvolle Erlebnisse, die unter die Haut gingen, gut vorbereitet und organisiert erleben konnten. Letztendlich ging nichts schief auf der gesamten Tour, wir mussten keine Unfälle beklagen oder hatten irgendwelche anderen Probleme. Der Erfahrungsschatz der gesamten Mannschaft zeichnete sich darin aus, dass sie beispielsweise bei hohem Wellengang schnell andere Landungspunkte fanden, die eine gefahrlose Anlandung ermöglichten.



Impressionen der Antarktis
David Brindley, Storytelling at National Geographic
Es wird immer deutlicher, wie wichtig Umweltschutz und der schonende Umgang mit unserem Planeten wird. Mehrere Lektoren, darunter David Brindley, Managing Director von National Geographic erzählten uns immer wieder in den Vorträgen, welche Mittel und Maßnahmen notwendig sind, um diese Botschaft unter den Lesern nachdrücklich zu verbreiten. Es geht darum, sinnliche Bilder und gut recherchierte Reportagen zu schreiben, damit wir auch unseren Kindern und nachfolgenden Generationen eine Welt hinterlassen, in der es sich lohnt, zu leben.
Auf der gesamten Reise wurden wir immer wieder mit diesen Themen konfrontiert und mein Blick dafür wurde tiefer und genauer. Es war eine der Botschaften, die uns auf dieser Kreuzfahrt nachdrücklich vermittelt wurde und die in Erinnerung bleibt.
David Brindley wurde auf dieser Reise begleitet von Gianlucca Colla, einem NatGeo Photographer, der ebenfalls viele Lectures zum Thema Fotografie allgemein und der Bildsprache, wie sie sich in den NatGeo Magazinen entwickelt hat, präsentiert hat. Ja, es war sehr spannend. Den Männern in der ersten Reihe des Auditoriums mit den großen Objektiven erzählte er, dass man mit einem Mobilephone sehr gute Fotos machen kann, wenn man die Magie des Augenblicks erfassen kann.


Interview mit David Brindley
Interview David Brindley, National Geographic mit Gabriele Reminder-Schray, Euro Lloyd, Stuttgart
Grave Cove, Falkland Inseln
Grave Cove im Norden der Falkland Inseln ist eine menschenleere Bucht mit einer großen Kolonie von Gentoo Pinguinen und Pelzrobben. Die Anlandung war anspruchsvoll, wir wurden in der Bucht begrüßt von schwarz-weiß gestreiften Commerson Delfinen und an Land erwarteten uns Pelzrobben, die ihr Revier verteidigten. Sie griffen sich auch gegenseitig an und zischten unangenehm, wenn man in ihren Bereich eindrang, der – unsichtbar für uns – klar abgesteckt war. Eine nachhaltige Erfahrung, die wir respektvoll beachteten.
Google Maps. Grave Cove, Hope Harbour, Falkland Inseln



Das Unterhaltungsprogramm auf der Le Soléal
Zurück auf dem Kreuzfahrtschiff Le Soléal gab es wieder kleine Snacks und Erfahrungsaustausch unter den mitreisenden Gästen. Diashows machten die Runde, in der Main Lounge ist Dance Class mit den Tänzerinnen der Ballet Paris C‘ Show, anschließend Live Musik mit den Musikern der Le Soléal und gegen spät abends Movie Night im Theater auf Deck 4 präsentiert von NatGeo. „Free Solo“, ein atemraubender Film über den Free Solo Climber Alex Honnold, der das ultimative Risiko wagt: Die Besteigung von El Capitan im Yosemite Park in Arizona ohne Seil und nur mit der Aussicht, entweder Perfektion oder Tod.

Fortsetzung folgt
Mein Reisebericht vom Kreuzfahrtschiff Le Soléal bekommt einen Fortsetzungsartikel -> Reisebericht Kreuzfahrt Antarktis, Teil 5.
Es geht nach Südgeorgien und es wird deutlich eisiger! Seien Sie gespannt.
Bisherige Reise
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Diskussion
betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 26. Juli 2022

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Eine Reise in die Antarktis steht bei mir auch ganz oben auf der Liste! Jetzt möchte ich am liebsten direkt los :-)
Hallo Frau Bohse, ja, der Wunsch ist verständlich. Es ist eines der großen Mysterien der Zeit. Auch deswegen, weil wir mit den Klimaveränderungen große Umwälzungen erleben, die sich dramatisch auswirken. Viele Grüße, Bernd Schray