Monemvasia. Ägäis. Kreuzfahrt Running on Waves

Monemvasia, Peloponnes, Griechenland. Bis vor kurzem kannte ich keine/n, die diesen Ort besucht oder den Namen davor schon mal gehört hatten. Ich auch nicht. Es war einer von vielen Orten im Land, das sich Neuland nennt.

Aber jetzt kam die Gelegenheit dazu. Monemvasia stand auf unserem Programmzettel des folgenden Tages von Nafplio auf der Kreuzfahrt mit der Running on Waves in der Ägäis im Juni 2022. Wir, das waren eine verschworene Gruppe von 16 Touristikern auf Inforeise und es war interessant, mit so vielen Reiseprofis unterwegs zu sein. Jede/r  brachte langjährige Erfahrungen mit und so ergaben sich immer wieder spannende Diskussionen über die Veränderungen und weiteren Perspektiven der Reisebranche.

Doch heute, am dritten Tag der Kreuzfahrt mit der Running on Waves, stand nicht die Zukunft der Touristik, sondern Monemvasia im Vordergrund und alle in der Gruppe waren gespannt, was uns in diesem Ort erwarten würde. Denn das Organisationskomitee bestehend aus Robert Liersch von M’Ocean und Claudia (Cruisedirektorin) und Robert (Hoteldirektor) kannten natürlich den Ort sehr gut und machten uns neugierig auf das, was uns erwarten sollte.

Aktuelles Wetter Monemvasia, Peloponnes

Die strategische Lage am Mittelfinger der Peloponnes-Halbinsel und die schroffe Klippe im Meer sind die auffälligsten Besonderheiten dieses Ortes. Weil wir uns schon frühmorgens unserem Tagesziel näherten, wollten wir die Ankunft nicht verschlafen und standen schon bei Sonnenaufgang an der Reling.

Diese Gefühle. Ein leichter Fahrtwind streicht um die Nase, die Sonne kitzelt im Gesicht und der Blick dehnt sich endlos über den Horizont. 

Das ist Kreuzfahrtfeeling auf einem Segler. Sekunden wie Ewigkeiten.

Von weitem erkannten wir die Unterstadt, die Oberstadt, die Burg auf der Spitze des Berges und die Stadtmauern, die diese Festung umgaben. Wir ankerten schließlich in der Bucht vor der Neustadt von Monemvasia und wer wollte, konnte ein Bad im Meer nehmen. Natürlich nicht unbeaufsichtigt. Claudia, die Hoteldirektorin und Alexej standen den Wasserratten zur Seite. Die Sicherheit der Gäste hat höchste Priorität.

Noch einen frischen Kaffee genossen, dann setzte der Tender hinüber zum Anlegekai, von dem aus wir hoch zur Altstadt Monemvasias wanderten.

Nach einer halben Stunde standen wir gegen 10 Uhr vor dem hölzernen Stadttor. Wie damals die Osmanen, die Seeräuber, Venezier und Franken. Nicht alle bekamen Einlass. Aber wir wurden friedlich eingelassen.

Charterführer Ostpeloponnes: Saronischer & Argolischer Golf von Athen bis Monemvasia

Die beste Zeit für einen Besuch ist der frühe Morgen.

Warum? Aus mehreren Gründen.

• Das ist das beste Licht für gute Fotos beim Besuch der historischen Altstadt mit ihren engen Gassen. Eng ist fast noch zu groß beschrieben. Stellenweise passen nur 2 Personen seitlich vorbei.
• Die Temperaturen an einem Vormittag im Juni sind nicht zu heiß und
• Der Besucheransturm hat noch nicht seinen Höhepunkt erreicht. Dafür locken Überraschungen hinter jedem Stein und jeder Mauer.

Es ist ein Abenteuer, Monemvasia zu entdecken.

Die Stadt war bis vor kurzem noch menschenleer. Nur 32 Bewohner lebten im Jahr 1971 in Monemvasia. Dann wurde sie ‘wiederentdeckt’. Heute sind viele Athener Besitzer eines alten Gemäuers und die jetzigen Bewohner restaurieren die Häuser liebevoll.

Die Preise schnellen rasant in die Höhe. Wir hätten auf Zuruf 3 Objekte für 1 Million Euro kaufen können. Das einzelne Objekt für 500.000. Ok sagten wir, wir nehmen das dritte. Es kam leider zu keinem Vertragsabschluss.

Auf der Running on Waves machten sich die Stand-Up Paddler bereit. Wer wollte, konnte in ein Kanu steigen und Fische fangen. Das wollte aber niemand.

Von der 194 m hohen Oberstadt grüßten die kräftigsten Bergsteiger der Truppe, die mit einem grandiosen Aus- und Weitblick über die Küste des Peloponnes belohnt wurden.

Und am Whirlpool kühlten sich die Ersten schon wieder die brennenden Füße.

Es wurde im Lauf dieser Artikelserie bereits mehrfach erwähnt, diese Kreuzfahrt war eine Inforeise für Touristiker und am späten Nachmittag in Monemvasia standen Workshops auf dem Programm. Das sind interne Veranstaltungen für Reiseberater und Professionals.

Kein schlechter Ort für eine Schulung. Oder sagen wir so. Es gibt nicht sehr viel bessere Orte dafür.

Schon kurz darauf startete unsere Barkentine in Richtung der Insel Milos, die wir am folgenden Tag erreichen wollten. Auch hier waren unsere Erwartungen hoch gespannt, weil die Cruisedirektorin beim Abendessen einen Vorgeschmack gab, was uns dort erwarten sollte. 

Bleibt dran. Der nächste Artikel über Milos folgt.

Bernd Schray

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Artikel aktualisiert am 12. Juli 2023