Diesen Eindruck werde ich nie mehr vergessen: Um mich herum dichter Nebel. Neben dem befestigten Weg, auf dem ich mich befand, lagen lockere Steine, ab und zu ein dorniger, niedriger Busch, Pinien und hin und wieder Kakteen. Das Atmen fiel mir nicht leicht, weil ich nicht wußte, was mich erwarten würde.

Wie von einer Zauberhand bewegt riss die Wolkendecke plötzlich auf und ich befand mich über den Wolken. Vor mir schwarze Lavafelsen und der spitze Kegel des Teide. Ein gigantischer Vulkan, seit vielen Jahren erloschen und kalt. Aber so nah vor mir machte mich der Anblick einfach sprachlos. Teneriffa, hier komme ich!

Teneriffa
Teneriffa

Teneriffa ist die größte Insel der Kanaren. Die Inselgruppe gehört zu Spanien und liegt vor der Küste Westafrikas. Teneriffa wird vom Teide dominiert, einem ruhenden Vulkan und Spaniens höchstem Berg. Teneriffa ist bekannt für seinen bunten Karneval, das in Santa Cruz mit Paraden, lauter Musik, spannenden Tänzen und bunten Kostümen ekstatisch gefeiert wird. Die Insel besitzt viele Strände, deren Sandfarben teilweise völlig unterschiedlich sind:

Die Farben reichen vom Gold der Sahara bis zum Schwarz des Vulkansteins. Dazu üppig duftende Lorbeerwälder, warme Wüsten, lange Sandstrände, zudem malerische Fischerhäfen und von überall sichtbar ragt der schneeverhangene Gipfel des Teide empor – Wer einmal auf Teneriffa war, kann verstehen, warum die Insel als Eldorado für Wanderer und Naturliebhaber gilt. Eigentlich müssten es mehrere Inseln sein, denkt man sich, denn so extrem verschieden präsentieren sich der Norden und Süden, der Westen und Osten Teneriffas. Teneriffa bietet Erholung im Grünen, Kletterspaß im Gebirge, sowie eine eindrucksvolle Flora und Fauna.

dass Alexander von Humboldt vor 222 Jahren (im Juli 2021) den Gipfel des 3.715 m hohen Gipfel des Teide bestiegen hat? Der Anblick vom höchsten Berg Spaniens hat ihn anscheinend so sehr beeindruckt, wie es wahrscheinlich jedem Besucher geht, der den Aufstieg geschafft hat!

Santa Cruz de Tenerife

Heiße Rhythmen, grelle Farben, schrillbunte Kostüme und alles verpackt in einer tollen Show. So präsentiert sich der Karneval in Santa Cruz de Tenerife als der „brasilianischste“ Fasching, der in Spanien gefeiert wird. International ist er einer der beliebtesten der ganzen Welt. Die Hauptstadt von Teneriffa hat aber noch mehr zu bieten als den Karneval. Santa Cruz ist mit mehr als 222.000 Einwohnern die größte Stadt der Urlaubsinsel.

Sie ist umgeben vom Anaga-Gebirge und von duftenden Lorbeerbäumen. Sowohl der riesige Hafen, einer der größten des gesamten Atlantikraumes, als auch die archtektonisch interessante Kongress- und Konzerthalle ‘Auditorio de Tenerife’, erbaut vom valencianischen Stararchitekt Santiago Calatrava Valls und viele andere lokale Plätze und Straßenzüge bringen Besucher dazu, stehen zu bleiben, die Photoapparate zu zücken oder sich in einem der vielen Restaurants und Kneipen zu erfrischen.

3 schöne Wanderwege auf Teneriffa 

Barranco del Infierno

Eine Wanderung durch das Barranco del Infierno ist sehr empfehlenswert. Für dieses Landschaftsschutzgebiet ist aus Naturschutzgründen ebenfalls eine maximale Wandererzahl pro Tag vorgeschrieben. Diese liegt bei 300 Personen pro Tag. Tickets sind allerdings aus unserer Erfahrung gut zu bekommen. Sie müssen sich für die Wanderung vorher online anmelden und Tickets kaufen. Der Preis liegt bei 8,50 Euro für einen Erwachsenen (Stand November 2018).

Da vor Ort Steinschlaggefahr besteht, müssen Sie die gesamte Zeit über einen Helm tragen. Die Wanderung ist leicht bis mittelschwer und dauert ca. 2,5 bis 3 Stunden. Sie laufen hierbei durch eine Schlucht und werden am Ende mit einem Blick auf einen Wasserfall belohnt. Die Wanderung ist täglich zwischen 8:30 und 14:30 Uhr möglich. In den Sommermonaten wird der Zugang jedoch teilweise bereits ab 11 Uhr gesperrt, da die Temperaturen dann sehr warm werden können.

Dauer: ca. 3 Stunden, Länge: 4,8 km

Pico del Teide Wanderung um die Roques de García

Die Roques de García befinden sich mitten im Teide Nationalpark auf ca. 2.200 Metern Höhe. Da es hier auch den beliebten Aussichtspunkt „Mirador Llano de Ucanca“ gibt, ist der vordere Bereich, in dem die Wanderung startet und auch endet, meistens gut besucht. Nach 5 Gehminuten wird es aber schon deutlich entspannter.

Eine der schönsten und beliebtesten Wanderungen auf Teneriffa ist die Route um die Roques de García. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name soviel wie „Türme von García“. Genau genommen sind es Lava-Felsen, die nach Ausbrüchen des Pico del Teide entstanden. Die Lava hat sich zu Felsen aufgetürmt und ist dann erkaltet. Dabei haben sich bizarre Felsformationen gebildet, die teilweise bis zu 20 Meter hoch sind.

Man folgt zunächst dem breiten Weg, der rechts neben den Felsen vorbeiführt. Hier lohnen sich beeindruckende Aussichten auf die Lava-Felder und auf das Krater-Tal. Der breite Weg endet nach ca. 15 bis 20 Gehminuten mit einer Informationstafel. Von hier führt dann ein schmaler Weg links neben der Informations-Plattform weiter.

Dauer: ca. 2,5 Stunden, Länge: 3,3 km

Wanderung entlang der Küste in Teneriffa

Oberhalb des Strandes von Puerto de la Cruz beginnt die Wanderung am „Castillo San Felipe“. Das Festungsbauwerk wurde in vergangenen Zeiten errichtet, um die Stadt vor Piraten zu schützen.

Von hieraus folgt man der Avenida Francisco Alfonso Carrillo in Richtung Westen. Auf der rechten Seite sieht man den Atlantik und geradeaus lässt sich eventuell schon der malerische Ort Punta Brava entdecken. Ein Spaziergang durch die engen Gassen von Punta Brava ist empfehlenswert. Am Ortseingang findet man, von der Strandpromenade kommend, wieder auf die Straße. Rechts davon passiert man den Loro Park.

Sobald die Straße am Maritim-Hotel endet, zweigt die Route nach rechts ab. Man wandert nun 100 Meter oberhalb der Küste an ehemals bewirtschafteten Terrassenfeldern vorbei und kommt dann an eine Weggabelung. Hier geht es rechter Hand in Richtung La Cason weiter. Nach kurzer Zeit erreicht man den Ort Tosca und die Calle las Amapolas. Hier findet sich die Siedlung „Romantik 2“, in der überwiegend Deutsche leben. Man biegt nach rechts ab, kreuzt die Calle de las Mimosas und folgt geradewegs der Calle de las Palmeras in einem weiten Linksbogen. Nach etwa 50 Metern biegt man rechts in Richtung „La Cason“ ab. Die Straße hier mündet dann in einen Wanderweg. Bei guter Wetterlage hat man hier die Chance, die Nachbarinsel La Palma zu sehen.

Nach einer Weile sieht man rechts unten an der Steilküste die Industrieruine der Firma Hamilton aus der Gründerzeit. Hier an dieser Stelle wurde früher die erste Dampfmaschine Teneriffas betrieben. Man passiert die Brücke über den Barranco de las Arenas und hält etwa 50 Meter dahinter links. Danach biegt man rechts ab und geht durch ein verschlossenes Tor, an dem der Maschendraht fehlt. In den Gärten neben dem Weg stehen Avocadobäume und Feigenkakteen. Es geht über eine weitere Brücke und an der Weggabelung in Richtung „La Casona“.

Küste von Teneriffa

Die Route wird von kleinen Palmen, Wolfsmilchgewächsen, kanarischem Ampfer und Wermut gesäumt. Nach circa 100 Metern kommt der Abzweig nach rechts. Am Rand des Weges steht ein kleiner Holzpfahl mit Nummer „1“. Wer möchte, genießt den Ausblick auf den Atlantik. Dann folgt man weiterhin den mit Steinen eingefassten Weg in westlicher Richtung. Bald darauf erscheint jetzt das historische Herrenhaus La Casona . Kurz zuvor zweigt ein gepflasterter Weg ab und führt zum Mirador de San Petro an der Straße TF5. Von hier kann man auf dem bereits bekannten Weg wieder zurück wandern oder mit den öffentlichen Linienbussen der Titsa (Nr.363) nach Puerto de la Cruz fahren.

Dauer: ca. 2 Stunden, Länge: 6 km

Wetter auf Teneriffa

Die Temperaturen auf Teneriffa liegen ganzjährig zwischen 20 und 30 Grad, wobei dies abhängig davon ist, wo man sich gerade auf der Insel befindet. Durch den Teide gibt es auf Teneriffa mehrere Klimazonen und damit verbunden auch unterschiedliche Wettergebiete. In den Wintermonaten ist das Wetter im Norden meistens regnerisch und bewölkt. Dafür verantwortlich ist der Teide, an dem sich die Wolken festsetzen, die vom Norden des Atlantik zu den Kanaren getrieben werden.

Mein Tipp: Wenn das Wetter an der Küste schlecht ist und man trotzdem Sonne tanken möchte, einfach in den Nationalpark des Teides hoch fahren. Da dieses Gebiet hoch über den Wolken liegt, scheint dort immer die Sonne. Die Temperaturen sind dort oben aber wiederum deutlich niedriger als in Küstenlage.

Im Gegensatz zum Norden ist das Wetter im Südosten der Insel deutlich besser. Die Wolken, die sich am Teide festhängen sieht ziehen fast nie bis zu den vielen neu gebauten Ferienorten dort. Ein weiteres interessantes Wettergebiet ist die Caldera des Teides. Die Wolken kommen in den meisten Fällen nicht über die Höhe von 2.000 Metern. Deswegen herrscht da oben überwiegend Sonnenschein. Allerdings können die Temperaturen auch empfindlich kälter sein als in tiefer gelegenen Gebieten Teneriffas. So kommt es häufig vor, dass in den Wintermonaten Schnee in der Caldera fällt während man nur 30 Autominuten weiter Temperaturen von 20 Grad mit Sonne genießen kann.

Inselhopping

Teneriffas Nachbarinsel La Palma ist ein Besuch wert. Wer kann, sollte sich die Insel, die einen eigenen Charakter besitzt, anschauen. Auf La Palma lässt sich der Sternhimmel von höchsten Punkt der Insel beobachten. Der Roque de los Muchachos ist einer der besten Plätze zur Beobachtung der Sterne, weil das Observatorium über der Wolkendecke liegt. Außerdem ist störende Strahlung, sprich Lichtverschmutzung, so gering wie an wenigen anderen Plätzen der Erde.

Teneriffa – Essen und Spezialitäten

Die Papas Arrugadas wird bestimmt jeder einmal auf der Speisekarte entdecken und man sollte die Pellkartoffeln, die mit ihrer Schale gegessen werden, einmal ausprobieren. Die Besonderheit an den Kartoffeln ist, dass sie in Meerwasser gekocht werden und sich das Salz hinterher als eine Art Kruste an der Schale abgesetzt hat – also auch besonders geeignet für alle, die es gerne würzig mögen. Serviert werden die Kartoffeln mit Mojo, einer herzhaften Soße in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Diese Spezialität ist typisch für Teneriffa.

Mein Tipp: Die besten Papas Arrugadas habe ich im Vistas Acantilado Dos Los Gigantes gegessen. Dort hat man auch einen wunderbaren Blick auf den Los Gigantes, die größte Steilküste auf Teneriffa. 

Eine andere Spezialität ist Sancocho. Das ist ein Gericht, bei dem Trockenfisch zusammen mit Kartoffeln oder auch Hülsenfrüchten, Zwiebeln und Knoblauch zubereitet wird. Zum Sancocho wird auch Mojo gereicht, das ist eine pikante Sauce, die aus Öl, Knoblauch, Pfefferschoten, Essig und Salz hergestellt wird.

Es gibt hierbei für die Liebhaber von scharfem Essen die rote Mojo und für Freunde des etwas lieblicheren Essens die grüne Mojo, die mit Koriander und Avocados hergestellt wird. Egal für welche Version man sich entscheidet, die Mojo muss man wirklich einmal probieren, wenn man das typisches kanarische Gerichte kennenlernen möchte.

Frittierte Tintenfischringe und gegrillte Garnelen kennen dann schon wieder mehr Leute und man kann sie hier in ausgezeichneter Qualität genießen. Ebenso gibt es Langusten, Riesengarnelen und Krabben. Ein Dorado für Fans dieser Leckerbissen.


Lesetipps

Änderungen vorbehalten

Änderungen, Schreibfehler und Irrtümer ausdrücklich vorbehalten. Abbildungen können ähnlich sein.

Diskussion

betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 06. Juni 2023

ImpressumDatenschutzWerbungMediaKitÜber unsKontakt© All rights reserved

Werbung