Die Provence im Überblick für Wanderer und Fahrradfahrer

Die Provence im Südosten Frankreichs ist ein vielseitiges, besonders abwechslungsreiches und beliebtes Reise- und Wanderziel. Gerade auch für Hiker, Biker, Wandere und Fahrradfahrer. Stellt man sich diese Region vor, hat man sofort die typischen Lavendelfelder vor Augen, die im satten Lila strahlen. Tatsächlich zeichnet sich die Provence aber auch durch noch viel mehr Sehenswürdigkeiten und Naturwunder aus. Darüber später mehr.

Sie ist für die Liebhaber Frankreichs die schönste Region des Landes und hat in der Vergangenheit schon große Künstler wie Vincent van Gogh, Cezanne, Picasso, Matisse und Chagall in ihren Bann gezogen. Auch mich begeistert die Provence jedesmal aufs Neue, denn die Region verzaubert mit einer wunderbaren Mischung aus Kultur, Natur und französischer Lebensart.

Für Wanderer ergeben sich viele Möglichkeiten sich sportlich aktiv zu betätigen und die Gegend zwischen Mittelmeer, Rhône und Seealpen zu erkunden.

Aktuelles Wetter Marseille, Provence, Frankreich

Gordes
Gordes, Provence

Die Provence – eine beliebte Destination für Wanderer

Die wunderschöne Landschaft und die atemberaubende Aussicht, meist hervorragendes Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel und die gut gepflegten Wanderwege und Wegweiser machen die Provence zu einer beliebten Destination für Wanderer, die von Jahr zu Jahr immer beliebter wird.

Trotzdem wird man feststellen, dass viele Wege extrem ruhig sind und man die schöne Aussicht quasi für sich allein hat. Wo genau das ist, das verraten wir jetzt. Wir zeigen Routen, die für Anfänger bis hin zu fortgeschrittenen Wanderern gut geeignet sind. Ganz nebenbei lässt sich die hervorragende Küche der Provence genießen, die man in jedem Gasthaus in den Orten der Region finden kann.

Wanderung zu den Meeresklippen der Calanques

Vom Meeresklippen-Wandern im Naturparadies Calanques, rund um bizarre Felsformationen hin zu tiefen Schluchten. Klingt spannend? Ist es auch! Worauf warten Sie also noch? Allez, allez!

Diese Wanderung ist landschaftlich einfach nur ein Traum. Die Calanques sind bis zu 300 Meter hohe Kalksteinklippen an der Mittelmeerküste und befinden sich in der Provence zwischen Marseille und Cassis.

Die Route von Cassis bis Cassis (Rundweg

Die Tour ist mittelschwer und eine gute Grundkondition ist ratsam, die Wege sind an sich leicht zu begehen an einigen Stellen ist aufgrund des Gerölls aber Trittsicherheit gefragt. Gutes Schuhwerk ist hier also unabdingbar. Eins ist aber Sicher Sie werden es nicht bereuen sofern Sie unseren Tipp beachten und unbedingt den Fotoapparat mit auf die Tour nehmen.

Die Rund-Tour startet und endet bei Cassis. Wenn Sie sich immer an der weiß-roten Markierung des GR Fernwanderwegenetz halten, können Sie den Weg nicht verfehlen. Lohnenswert ist ein kleiner Abstecher zur Calanque de Port-Pin, allerdings bedeutet das ein paar Extra-Kilometer sowie einen recht steilen Ab- und Aufstieg, um wieder zum eigentlichen Wanderweg zu gelangen.
Entlang des Weges bietet sich außerdem die Möglichkeit zum Baden.

Wer nicht den kompletten Weg gehen möchte, kann eine Kombination aus Wanderung und Bootsfahrt wählen. Per Boot in die Calanques d’En-Vau und per Pedes wieder zurück zum Hafen von Cassis.

Calanque
Calanques
Calanque
Calanques

Wanderung durch die Verdon-Schlucht bei Rougon

Diese Wanderung durch den Grand Canyon Frankreichs – eine der größten und schönsten Schluchten Europas – gehört zu den schwierigsten der Verdon-Region und setzt sowohl eine körperliche Fitness als auch Wandererfahrung voraus. Dieser Weg sollte im oder kurz nach dem Regen vermieden werden, da die Wege bei Nässe sehr rutschig werden können. Startpunkt der Wanderung ist das Chalet de la Maline, von dort aus nehmen Sie den rot-weiß markierten Weg GR4 bzw. der Beschilderung „Sentier Martel“. Zu Beginn geht es etwas bergabwärts, nach etwa vier Kilometern können Sie den Fluss Verdon erblicken. Anschließend geht es weiter, dem Flusslauf folgend, mit Blick auf die hohen Felsen, die die Schlucht säumen. Über eine Metalltreppe an der Felsspalte „Brèche d’Imbert“ geht es steil abwärts. ACHTUNG! Höhenangst kann hier hinderlich sein. Nach dieser Etappe haben Sie aber das „Schlimmste“ überstanden, jetzt folgt der einfachere Part der Wanderung. Der Weg verläuft nun meist durch einen schattigen Wald, was gerade an heißeren Tagen, sehr erholsam ist. Weiter geht es durch zwei unbeleuchtete Tunnel – einer ist circa 100 Meter lang, der andere etwa 700 Meter. Das nächste Highlight und gleichzeitig auch Ihr Ziel, der Point Sublime, ist nicht mehr weit entfernt. Hier werden Sie mit einer tollen Aussicht auf die Schlucht belohnt.

Rundweg durch die Ockerfelsen von Rustrel

Nicht weniger eindrucksvoll und definitiv zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Provence gehörend, sind die berühmten, farbintensiven Ockerfelsen von Roussillon.

Neben den Ockerfelsen von Roussillon gibt es noch die von Rustrel. Beide Felsformationen beeindrucken nicht nur mit ihrer Farbvielfalt, sondern vor allem auch durch ihre Farbintensität, wie auch schon der Name Ockerfelsen verrät leuchten die Felsen in einer Ocker Farbe. Und nirgends kann man das besser besichtigen, als bei einer kleinen Wanderung durch die Felsen.

Der Rundweg ist nicht sonderlich anstrengend und somit auch perfekt für Urlauber mit Kindern. Der Weg ist allerdings nicht für Kinderwagen ausgelegt. Gutes Schuhwerk sollten Sie ebenfalls dabeihaben, in Flipflops oder Sandalen macht es nur halb so viel Spaß. Der Weg ist gut ausgeschildert und Sie können sich hier nicht verlaufen.

Nach rund einem Kilometer wartet das erste Farbspektakel „Le Sahara“ darauf, bewundert zu werden. Auf dem weiteren Weg wechseln sich Orange- und Rottöne ab. Zwei Aussichtspunkte – „Les Cheminées des fées“ (Die Schornsteine der Feen) „Le Désert Blanc“ (Die weiße Wüste) – legen den Blick frei auf die bizarren Felsformationen von Rustrel.

Trainierte Wanderer werden über diese Tour schmunzeln, aber nicht jeder kommt mit einer guten Kondition zu einem Besuch in die Provence. Und diese Tour ist einfach perfekt für alle Anfänger und Spaziergänger unter Ihnen.

Die Ockerfelsen der Provence

Weitere Wanderungen und Erfahrungen mit Komoot planen

Für weitere Wanderungen durch die Provence können Sie sich auch noch bei Komoot informieren. Hier werden nicht nur spannende Wanderwege im Detail beschrieben und planungssicher zur Auswahl bereits gestellt. Mit der dazu gehörigen App können Sie überall spannende Wanderwege ausfindig machen und durch den integrierten Navigator immer die Orientierung behalten.

Ganz zu schweigen von der Funktion Wanderungen oder Radtouren aufzuzeichnen und Highlights in Ihrer Galerie direkt fest zu halten.

Die interessantesten Sehenswürdigkeiten in der Provence

Interessante Sehenswürdigkeiten hat der Südosten Frankreichs im Überfluss. Hier alle aufzuzählen, würde etwas den Rahmen sprengen. Ein paar unserer Provence- und Frankreich-Reise Highlights verraten wir aber gerne.

Ein Urlaub in der Provence ohne den Besuch der berühmten Lavendelfelder wäre ein großer Fehler. Aber VORSICHT! So leer wie auf den Fotos sind die Felder selten. Touristen kommen sogar aus China angereist, nur um das perfekte Foto mit der Image-Pflanze schlechthin zu bekommen. Und: Anders als viele denken, wächst Lavendel nicht überall in der Provence und natürlich auch nicht das ganze Jahr über.

Der Lavendel blüht nur von Mitte Juni bis Ende August – abhängig vom Klima, der Höhenlage des Anbaugebietes und der Lavendelart. Die prachtvollsten Lavendelfelder finden Sie u.a. rund um das kleine Dorf Valensole, in der Nähe der Verdon-Schlucht.

Neben all den Wunderwerken der Natur und antiken Bauwerken aus der römischen Epoche – allen voran die höchste Äquadukt-Brücke der antiken Welt, die Pont du Gard, dürfen die Städte der Provence natürlich nicht unerwähnt bleiben. Kosmopolitische Hafenstädte wie Marseille, Nizza, Saint-Tropez und Cannes mit all ihrem Glanz und Glamour und historische und kulturelle Städte wie Nimes und Orange, das magische Arles – Vincent van Gogh lässt grüßen -, Avignon, die Stadt der Päpste oder Aix-en-Provence, einen Abstecher oder auch längeren Aufenthalt haben alle mehr als verdient.

Die beste Reisezeit für eine Wanderung in der Provence

Die beste Jahreszeit für Wanderungen in der Provence ist der Frühling, oder am Ende der Sommersaison bis in den Herbst, wenn die Temperaturen kühler sind und die Menschenmassen langsam weniger werden. Der Frühling ist eine gute Zeit für eine Wanderung, da die Tierwelt aus ihrem Winterschlaf erwacht und lebendig wird, die Blumen blühen und die Landschaft nimmt ein markantes Grün an. Der Winter ist auch ein guter Zeitpunkt um eine Wanderung zu unternehmen, da die kühlen Temperaturen es ermöglichen, auch etwas anspruchsvollere Routen zu bewältigen. Der Sommer ist in der Regel extrem warm und trocken, einige Wanderwege sind wegen der Waldbrandgefahr sogar gesperrt. Wenn Sie im Sommer eine Wanderung unternehmen möchten, dann machen Sie sich am besten frühmorgens auf den Weg, wenn es noch frisch ist, nehmen Sie viel Wasser mit und wählen Sie nach Möglichkeit eine schattige Route.

Wichtige Einreiseinformationen

Bürger aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraumes und der Schweiz benötigen zur Einreise nach Frankreich, unabhängig von der Dauer des Aufenthaltes, lediglich einen gültigen Personalausweis. Dieser darf während der Dauer des Aufenthaltes nicht ablaufen. Also sicherheitshalber lieber vor der Abreise noch mal prüfen.

Hat Ihnen unser Wanderartikel zur Provence gefallen? Haben Sie Fragen oder eigene Tipps für Städte und Sehenswürdigkeiten in Frankreich und der Provence, dann lassen Sie doch einen Kommentar zurück. Vielen Dank 

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betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 19. Oktober 2022

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