Berühmt in Bozen: Ötzi aus dem Eis, Reinhold Messners Mountain Museum

Reinhold Messner, der als erster Mensch auf allen 14 Achttausendern dieser Erde stand, ist ein Bergsteiger aus Südtirol und vermutlich der berühmteste unter den Alpinisten. Extreme Landstriche sind ihm vertraut, er war nicht nur auf den höchsten Gipfeln, er durchquerte auch die Antarktis, Grönland und die Wüste Gobi. Er ist mit Bozen eng verbunden, denn ganz in der Nähe befindet sich das Messner Mountain Museum MMM auf Schloss Sigmundskron, das ein Herzensprojekt des naturverbundenen Bergsteigers ist und seinen Sport, die Berge, Natur und die Kulturen im Himalaya und die Geschichte Südtirols im Museum und den Ausstellungen vereint. Im Messner Mountain Museum steht das Verhältnis zwischen Berg und Mensch im Mittelpunkt.

Respekt für die Welt der Berge

Ein Beispiel für den Respekt, den Reinhold Messner der Welt der Berge entgegenbringt, ist die Legende vom Berg Kailash, dem heiligen Berg für Buddhisten, Hindus, Jains und die Anhänger der Bön-Religion.

Kailash. Der einzige Berg der Welt, der nie bestiegen wurde

Der Berg Kailash in Tibet ist der einzige Berg, der nie bestiegen wurde. Mitte der 1980er Jahre wurde eine Expedition überlegt und Reinhold Messner bekam eine Genehmigung. Messner lehnte das Angebot jedoch ab. Er sagte, der Berg werde als heilig betrachtet. „Wenn wir den Berg besteigen, erobern wir etwas in den Seelen der Menschen.“

Ötzi, der Mann aus dem Eis wurde 1991 über Nacht berühmt, als ihn zwei Bergwanderer im Schmelzwasser des Tisenjochs an der Grenze zwischen Tirol (Österreich) und Südtirol (Italien) überraschend entdeckten. Schnell stellte sich heraus, dass es eine über 5.000 Jahre alte Gletschermumie war, die durch Klimawandel und Schmelzwasser freigelegt wurde und nun der staunenden Öffentlichkeit viele Dinge über unsere Vorfahren preisgibt. Ötzi hat heute seine letzte Ruhestätte im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen gefunden, wo er im Original ausgestellt und in einer Kühlzelle bei Minusgraden aufbewahrt wird.

Die Konservierung Ötzis durch jahrtausendelange Vereisung hat die Mumie außergewöhnlich gut erhalten. Sein Vermächtnis ist ein tiefer Blick in die Vergangenheit. Nicht nur sein Körper, seine Tätowierungen, seine Ausrüstung, Kleidung, Waffen und Werkzeuge geben uns einen einzigartigen Einblick in das Leben, die Kultur und die Lebensumstände der Kupferzeit.

Er führte einen funktionalen Steindolch mit sich. Die Klinge ist aus Feuerstein, der Griff aus Eschenholz. Ötzis mitgeführte Waffe ist der einzige vollständig erhaltene Dolch aus der Kupferzeit. Außerdem wurden Reste einer Rückentrage aus Haselholz gefunden, eine Art Rucksack und Hilfe bei der Wanderung längerer Strecken.

Ötzis Kleidung und Schuhe sind mit heutiger Kleidung schwer zu vergleichen, eine Felljacke, Beinlinge aus Ziegenfell, ein Gürtel aus Kalbsleder an dem die Beinlinge befestigt waren, ein Lendenschurz aus Schaffell. Schuhe aus Rindsleder und Bärenfell, eine Mütze ebenfalls aus dem Fell eines Braunbären.

Reinhold Messner erhielt im Frühjahr 2003 die Erlaubnis, Schloss Sigmundskron (Castel Firmiano) für sein Messner Mountain Museum umzubauen. In diesem Zusammenhang wurde bei den Renovierungsarbeiten 2006 ein jungsteinzeitliches Grab mit Skelettresten einer Frau entdeckt, das 6.000 bis 7.000 Jahre alt geschätzt wurde. Vielleicht eine frühe Zeitgenossin Ötzis, dem Manne aus dem Eis? Das Messner Museum wurde 2006 eröffnet und ist mit seiner Lage auf dem Mitterbergfels ein in alle Richtungen sichtbares Symbol mit einer atemberaubenden Aussicht auf die umliegende Berglandschaft Südtirols. Schloss Sigmundskron wurde aufwendig saniert, aber so gestaltet, dass die historische Anlage weitgehend erhalten blieb. Das Museumskonzept ist darauf angelegt, dass die Besucher auf eine Reise in die Tiefe der Gebirgswelten geschickt werden, hin zur Geschichte des Bergsteigens in den Alpen und des Himalayas und zum alpinen Tourismus.

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Artikel aktualisiert am 15. August 2025