Ziel Le Havre
Der TGV bringt uns von Stuttgart nach Paris in einer Fahrtzeit von nur 3 ½ Stunden. Gabriele Reminder-Schray, Leiterin der drei Euro Lloyd Reisebüros – meine Frau – und ich, Bernd Schray, betravel Blog & Agentur OHG sind eingeladen, an der Taufe des neuesten und modernsten Schiffes von Ponant, der Le Commandant Charcot, am 28. September 2021 teilzunehmen.
Unsere Fahrt mit dem TGV endet in Paris L’Est, wo wir aussteigen und mit einem Taxi zum Gare St. Lazare fahren, wo wir in einen Regional Express umsteigen, der uns nach Le Havre bringt. Im Bahnhof St. Lazare Polizeikontrollen überall, ein herrenloses Gepäckstück sorgt für Aufregung. Kurze Wartezeit, dann ist die Gefahr entschärft und es kann weitergehen. Auch der Zug Richtung Westen nach Le Havre ist sauber, komfortabel und das Zugpersonal sehr freundlich und zuvorkommend.
Aktuelle Wetterprognose Le Havre
Normandie und Le Havre
Hinter Rouen werden Landschaften und Häuser sichtbar “französischer”. Wir freuen uns auf die Normandie und Le Havre, das wir kurz nach 15 Uhr erreichen.
Ende September sind das Wetter und die Temperaturen herbstlich angenehm und die Blätter noch grün. Sie werden sich bald einfärben.
Am Bahnhof in Le Havre werden wir von Ponant Mitarbeitern begrüßt, die uns und eine Gruppe internationaler Travel Agents in Empfang nehmen. Im Bus geht es zum Hafen, wo wir zwei Schiffe der Reederei Ponant am Cruise Terminal Le Havre, Quai Roger Meunier, liegen sehen: Es sind die Le Commandant Charcot und die Le Champlain.
Le Commandant Charcot
Die brandneue Le Commandant Charcot ist vor wenigen Tagen von ihrer Testfahrt zurückgekommen, wo sie als erstes französisches Kreuzfahrt- und Passagierschiff überhaupt den Nordpol erreichte und dabei Eisdecken von ein bis vier Meter durchqueren konnte.
Am Hafentor vor der Einfahrt strenge Kontrollen: Pässe, PCR-Tests, Fiebertemperaturen werden geprüft, das Gepäck durchleuchtet, aber endlich sind wir durch und das Tor wird geöffnet. Vor uns die Le Commandant Charcot und ein französisches Militärorchester, die B.A.N. Lann Bihoué, das uns feierlich begrüßt.
Über eine lange Gangway geht es an Bord und in unsere Kabine, die einen sehr komfortablen Eindruck macht. Die Farben sind in warmen, dezenten Tönen aufeinander abgestimmt und wie uns der Innendesigner, den wir später persönlich kennenlernen sollten, erklärte, ist die Grundstimmung der Einrichtung die einer gemütlichen und rustikalen Berghütte und Chalets mit natürlichen Werkstoffen und Materialien.
Lobby & Lounges der Le Commandant Charcot
© Wilmottte & Associés Architecs
Die Le Commandant Charcot ist ein Expeditionsschiff, das auch in polaren Regionen wie der Arktis und Antarktis herausfordernde Routen befahren kann. Sie ist 150 m lang, 28 m breit, mit einem Tiefgang von 10 m und kann sich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15 Knoten fortbewegen.
Die Philosophie der Ponant Schiffe
Das Konzept der Schiffe von Ponant ist das Ergebnis aus der Summe der Erfahrungen der Vergangenheit mit der Bauweise der anderen Schiffe und der Umsetzung der Philosophie der Reederei, die an Land, auf See und an Bord ein Konzept der Nachhaltigkeit und Schutz der Resourcen verfolgt.
Die Le Commandant Charcot ist ein Schiff mit hybridem Antrieb, das mit leichtem Diesel, LNG (Gas) und elektrischer Energie aus Akkumulatoren befeuert werden kann. Der Ausstoss von CO2 wird insgesamt erheblich reduziert.
Nachdem wir die Kabine erkundet und die Kleider verstaut hatten, bereiteten wir uns bald vor auf den eigentlichen Höhepunkt des Abends: Die Taufe. Vorher jedoch die Einstimmung mit angeregtem Smalltalk, Champagner, Schinkenhäppchen, Horsd’œuvre.
Auf dem Vorderdeck war wieder das B.A.N. Lann Bihoué Orchester aufgetaucht, deren Mitglieder sich von allen Seiten sammelten und Kostproben und kurze Stücke aus ihrem Musikprogramm abgaben. Eine witzige Performance und schöne Einstimmung auf das nun folgende Ritual mit Musik, Ansprache des Kapitäns, der Einsegnung durch den Priester und anschließender Taufzeremonie mit Champagnerflasche, die krachend zersplitterte.
Feierliches Abendprogramm und Kurzausflug zur Alabasterküste
Einer der Höhepunkte des Abend war die Rede des CEO von Ponant Hervé Gastinel, der die Urenkelin von Commandant Charcot – Anne Manipoud-Charcot – vorstellte. An dieser Stelle möchten wir einen Lesetipp für unseren ersten Artikel “Wer war Commandant Charcot” empfehlen, der weitere Hintergrundinformationen zu diesem Arktis- und Antarktisforscher und -entdecker liefert.
Damit begann die Vorbereitung auf das Abendprogramm mit gesetztem Dinner, der Rede des Sternekochs der Ponantflotte, Alain Ducasse und einer zwischenzeitlichen Besichtigung der Côte d’Albâtre (Alabasterküste) in der Normandie. Zwischen Le Tréport im Nordosten und der Seine-Mündung bei Le Havre bricht das Kalkplateau des Pays de Caux an der Alabasterküste mit seinen bis zu 110 Meter hohen Klippen steil in den Ärmelkanal ab.
Zum Schluss des offiziellen Teil des Programms bekamen wir den brandneuen Film der Expeditionsfahrt der Le Commandant Charcot zum Nordpol zu sehen, der erst am Vorabend fertig geschnitten wurde.
Applaus und Standing Ovations.
Bernd Schray
Buchungsstart 2023 für Le Commandant Charcot
- Buchungsstart für die Reisen der Le Commandant Charcot im Sommer 2023
Lesetipps
Änderungen vorbehalten
Änderungen, Schreibfehler und Irrtümer ausdrücklich vorbehalten. Abbildungen können ähnlich sein.
Diskussion
betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 6. Mai 2022
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Hallo Caterina, das sind wirklich spannende Beobachtungen zu diesem Schiff, die die wenigsten Menschen kennen. Die Le Commandant Charcot ist noch ein Geheimtipp unter den Expeditionsschiffen, die in diesen Breitengraden fahren können! Eines der Schiffe, von denen man in Zukunft noch viel hören wird.
Liebe Grüße, Bernd Schray, betravel Reiseredaktion
Bei der Le Commandant Charcot liegt der Umweltgedanke an erster Stelle. Das spiegelt sich auch im “Reisealltag” bei den Gästen wieder, welche in bislang kaum befahrbare Gebiete vordringen können. Natürlich immer unter Berücksichtigung der Natur, so wird nur wo notwendig durch dünne Eisdecken gefahren und gebrochen und wenn es die Eisdicke nicht zulässt ist das Schiff 360 Grad manövrierbar oder fährt einfach mit dem Heck voran. Jeder Tag wird zum Abenteuer im Eis und die Gäste sind hautnah dabei und werden von den Wissenschaftlern an Bord auch geistig auf die Reise mitgenommen und mit Hintergrundwissen aufgeklärt. Faszination Natur pur!