Die Azoren mitten im Atlantik

Mystische Kraterseen, heiße Thermalquellen, grüne Landschaften mit üppiger Flora und Fauna, und – der wichtigste und entscheidende Punkt für mich – die wilden Küsten der Azoreninseln mit entlegenen einsamen Buchten und schwarzen Sandstränden der Vulkansteine, mit springenden Delfinen im Meer und einer lebendigen Walpopulation, haben mich dazu verführt, den Flug nach Ponta Delgada auf der größten Azoreninsel São Miguel zu wagen, um alle diese Highlights und Attraktionen zu erleben.

Lebensraum für Wale, Delfine und Schildkröten

Die nährstoffreichen Gewässer des Golfstroms, der die Inseln umspült, sind die besten Voraussetzungen für den Lebensraum der WaleDelfine und Schildkröten, die dort noch in ihrem ursprünglichen Siedlungsraum anzutreffen sind. Außerdem sind sie die idealen Meeresgebiete für spannende Schiffs- und Segelfahrten, um die spektakulären Küsten der vulkanischen Lavaströme, aus denen die Inseln entstanden sind, zu besuchen. – Lesen Sie auch unseren allgemeinen Reisebericht über die Azoren.

Azoren Küste Sao Miguel
Azoren Küste Sao Miguel

Bootstouren auf São Miguel

Die Tour mit dem Segelschiff beginnt abends um 18 Uhr vom Hafen Porta Delgada aus. Man segelt drei bis vier Stunden ostwärts entlang der Küste, lässt sich die frische Brise des Meeres um die Nase wehen und genießt dabei lokale Gerichte der Azoren, Weine und Spirituosen. Zwischendurch kann man im offenen Meer schwimmen oder schnorcheln, dabei entdeckt man eine faszinierende Wasserwelt mit Fischen und Schildkröten, mit etwas Glück kann man sogar mit den Delfinen schwimmen. Der Höhepunkt der Tour ist der malerische Sonnenuntergang der langsam hinter dem Horizont versinkt.

Sonnenuntergang hinter São Miguel
Sonnenuntergang hinter São Miguel

Walbeobachtung mit dem Fischkutter

Bei dieser Tour hat man die Gelegenheit, einige der mehr als 25 Wal- und Delfinarten der Azoren zu beobachten. Man fährt mit einem umgebauten traditionellen Fischerboot vom Hafen Porta Delgada aus nach Vila Franca do Campo. Währenddessen beobachtet man die verschiedenen Wal- und Delfinarten, die in den Wellen springen und kann vielleicht sogar ein paar fliegende Fische sehen. Gut 30 Prozent aller auf der ganzen Welt vorkommenden Wal- und Delfinarten können im Meer um die Azoren beobachtet werden. Am meisten kommen Pottwale in dieser Region vor, aber auch Blau-und Finnwale sind häufig zu beobachten. Ein Biologe, der die Tour begleitet, gibt Auskünfte zu historischen Fakten über die Geschichte des Walfangs auf den Azoren. Dabei lernt man viel über die Lebensgewohnheiten der Wale, Delfine und Meereslebewesen im Allgemeinen.

Nach der dreistündigen Fahrt gibt es einen Stopp auf der Insel Vila Franca do Campo, wo man zusammen mit den anderen Reisebegleitern in einem Restaurant vor Ort die lokale Küche genießen kann. Nach dem Essen geht es weiter zu einer kleinen Vulkankraterinsel, die vor der Küste liegt und die von einer natürlichen Lagune umgeben ist. Der Krater ist ein geschütztes Naturschutzgebiet. Hier kann man Schwimmen und Schnorcheln und vielfältige Fischarten bewundern, die aufgrund der geschützten Lage nur hier zu finden sind.
Nach diesem Zwischenstopp geht es wieder zum Hafen von Porta Delgada zurück.

Delfine im Meer der Azoren
Delfine im Meer der Azoren
Fischkutter auf den Azoren
Fischkutter auf den Azoren

Sandstrände der Azoren

Die Besonderheit der Azoren sind die unterschiedlichen Farben der Sandstrände.

Man kann dort je manchmal weiße wie auch schwarze aus Vulkanstein stammende Strände finden. In São Miguel gibt mehrere helle, traumhafte Strände mit kristallklarem Wasser. Perfekt zum Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln.

Schwarzer Strand auf São Miguel

Schwarzer Strand auf São Miguel
Schwarzer Strand auf São Miguel

Heller Strand auf São Miguel

Heller Strand auf São Miguel
Heller Strand auf São Miguel

Beispiel 1) Da wäre einmal der Strand bei Ribeira Quente, der an der Südküste in einer schönen Bucht liegt. Er besitzt auch zusätzliche sanitäre Einrichtungen. Wer darin badet, wird sich wundern. Denn das Wasser fühlt sich besonders an. Das Thermalwasser aus Furnas fließt durch ein 7 km langes Tal in die Bucht von Ribeira Quente. Mal spürt man warmes, dann wieder kälteres Wasser den Körper entlangstreichen. Der Grund ist die Mischung aus dem kälteren Meerwasser, das sich mit den warmen und heißen Thermalquellen mischt.

Beispiel 2) Der wunderschöne einsame Kraterstrand Praia Da Amora in der Bucht von Villa do Campo, ist besonders attraktiv durch den schwarzen Vulkanstein-Strand. Um auf die gegenüberliegende kleine Insel überzusetzen, die etwa 200 m entfernt im Meer liegt, muss man ein Boot, das einen übersetzt. Einmal gelandet, fällt einem die unvergleichliche Ruhe auf, die nur vom klatschenden Geräusch der schwarzen Steine in den Wellen unterbrochen wird. Feiner schwarzer Sand hat eine positive Eigenschaft, er klebt nicht wie weißer Sand an der Haut.
„Praia Da Amora“ ist übrigens nicht der Strand der Liebe, sondern der Strand der Maulbeere, was so mancher Besucher erstaunt erst nach dem Besuch dort erfahren hat.

Praia da Amora
Praia da Amora

Eine traditionell starke Beziehung zum Meer und der Seefahrt

Seit dem 14. Jahrhundert wuchs die Bedeutung der Azoren für die Seefahrt. Insbesondere wegen ihrer reichen Walfanggründe aber auch als Zwischenstopp auf dem Weg über den Atlantik. Heute ist der Walfang fast überall auf der ganzen Welt geächtet, deshalb sind die Azoren mehr und mehr als Walbeobachtungstationen in das Zentrum der wissenschaftlichen Forschungen gerückt.

Hafen bei Pico

Da die Segler vor den Azoren fast immer perfekte Segelbedingungen vorfinden, werden deren Häfen von vielen Nautikern sehr gern angesteuert. Der bekannteste Hafen der Azoreninsel São Miguel ist Ponta Delgada. Wer kein Boot besitzt, kann trotzdem versuchen, auf einem der Segler mitzufahren oder ein Boot zu mieten, um die bizarren und abwechslungsreichen Küsten der Azoren zu erkunden. Da es viele Häfen auf den Azoren gibt, kann man fast überall anlegen. Die Preise der Bootsverleihe sind sehr unterschiedlich und schwanken je nach Boot zwischen 300 € bis zu 3.500 € am Tag.
Natürlich kann man auch mit einer Fähre zu den unterschiedlichen Inseln gelangen. Die Verbindungen zu den verschiedenen Inseln sind aber ganz unterschiedlich und abhängig davon, wie weit entfernt und wie beliebt die Insel ist.
Sogar Mietwagen lassen sich auf bestimmte Inseln mitnehmen. Eine Überfahrt mit Auto kostet je nach Entfernung und Anfahrt unterschiedlich, sie kann von 30 € bis 230 € kosten.

Resümee und Empfehlung

Für mich war der Trip auf die Azoren unglaublich eindrucksvoll. Es war so spektakulär und imposant als ich die Wale und Delfine beobachte und diese gigantischen Riesen der Meere in Aktion sehen konnte. Direkt vor Ort mehr über die Geschichte des Walfangs zu erfahren war für mich ebenfalls sehr bereichernd. Diese schwarzen Vulkanstrände, die Einst von ausgebrochen Vulkanen stammen, werden in meinen Erinnerungen verankert bleiben, waren so faszinierend und einzigartig. Unglaublich was in der Natur der Azoren entdecken kann. Ich würde Jedem, der sich für diese schönen Lebewesen interessiert, einen Besuch auf die Azoreninseln empfehlen.


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betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 25. Mai 2023

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