Dreitausend Jahre Lissabon. Geschichte
Seefahrer, Piraten und das Meer reizen mich heute noch genauso wie früher – in meinem Hochbett unter der Bettdecke, als ich mit glühenden Augen und gespannten Sinnen jeden Schmöker über Seeräuber und Welt-Eroberer verschlang.
Lissabon vereint in seiner über dreitausend Jahre langen Geschichte eine große Anzahl von Ereignissen, Menschen und Mythen, sie ist die Stadt der berühmtesten Seefahrer und Weltentdecker.
Na, dann will ich mal berichten.
Aktuelle Wetterprognose Lissabon
Phönizier, Römer, Mauren
Erst die Phönizier, dann die Römer und schließlich muslimische Mauren. Alle wollten Lissabon erobern. Aber warum?
Das liegt einerseits an der strategisch guten Lage mit einem geschützten Naturhafen, zum anderen gehörte Lissabon immer zu den glanzvollsten Handels- und Hafenstädten in vergangenen Epochen. Und auch sonst kann sich Lissabon als Hauptstadt von Portugal noch heute sehen lassen. Viele Monumente und Denkmäler machen diese Stadt zu meinem Reiseziel Nummer Eins.
Allein schon das Kloster Mosteiro dos Jerónimos oder das Wahrzeichen der Stadt, der Torre de Belém, ein Leuchtturm, der mitten in den Fluss Tejo gebaut wurde und bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis und Waffenlager gedient hatte, sind wert, als Sehenswürdigkeiten bestaunt zu werden.
Aber auch die einzigartige Lage der Stadt auf sieben Hügeln bietet immer wieder überraschende Aus- und Weitblicke, wie man sie nur in wenigen anderen Weltstädten findet.
Von Seefahrern und ihren Schiffen
Heinrich der Seefahrer, Bartolomeu Dias, Vasco da Gama und Pedro Álvarez Cabral sind namhafte Seefahrer aus Lissabon und seiner Umgebung.
Vasco da Gama hatte damals vor ungefähr 500 Jahren den Seeweg nach Indien entdeckt und ist als Erster um Afrika gesegelt. Dadurch konnten Waren besser und schneller importiert werden. Das Resultat: Lissabon wurde zur Seefahrer-Metropole schlechthin, in steter Konkurrenz mit Spanien und England, vom Mittelalter bis jetzt in die Neuzeit. Ebenso bekannt auch Pedro Álvares Cabral, der um 1500 mit seiner Flotte Brasilien entdeckte.
Das Problem mit den Piraten
Das waren damals keine schlechten Zeiten für Lissabon. Doch zog der Glanz und Reichtum auch Piraten an. Sie hatten es vor allem darauf abgesehen, die voll beladenen Handelsschiffe zu kapern und auszurauben. Sogar heute noch zeigt die portugiesische Fregatta Vasco da Gama physische Geleit-Präsenz, um den Handelsschiffen Sicherheit zu vermitteln. Das Kriegsschiff war bis August 2011 übrigens das Flaggschiff der EU-Operation Atalanta.
Piraten sind auch heute noch ein Thema. Doch nicht nur am Horn von Afrika haben Reedereien mit Seeräubern zu kämpfen. Auch im Chinesischen Meer oder im Westen Afrikas werden Schiffe von Piraten bedroht. Dank modernster Technik ist es allerdings sehr viel leichter geworden, die Piraterie in Schach zu halten.
Dom Fernando II. e Glória
Ganz anders sah es da mit der Dom Fernando II. e Glória aus. Heute liegt sie als Museumsschiff im Hafen von Lissabon.
Zwischen 1845 und 1878 versah sie jedoch ihren Dienst zwischen Portugal und dem damaligen Portugiesisch-Indien als schwer bewaffnetes Geleitschiff der Handelsflotte. Mit 50 Geschützen an Bord war die Fregatte zur damaligen Zeit eine dominante Größe und aufgrund ihrer militärischen Stärke gefürchtet. Die Dom Fernando II. e Glória nahm 1998 außerdem an der EXPO’98 in Lissabon als Ausstellungsobjekt teil. Für alle Fans der Seefahrtgeschichte war es ein einmaliges Erlebnis, dieses Schiff in voller Ausrüstung zu bestaunen.
Auch ich wurde vom Charme des Schiffes und seiner Aura sofort in dem Moment berührt, als ich es zum ersten Mal mit eigenen Augen gesehen habe!
Sehenswürdigkeiten und die Straßenbahnen
Lissabon liegt auf Hügeln und ein ständiges Auf und Ab durchzieht die Straßen der Stadt. Kein Wunder also, dass auch die Straßenbahn vorwiegend als Hauptverkehrsmittel genutzt wird.
Die verstaubten Wagen sind für mich irgendwie ein nostalgischer Eyecatcher. Sie erinnern mich an die alten Waggons aus DDR-Tagen. Zudem fahren hier und da einige Trittbrettfahrer mit und surfen eben mal auf der Plattform mit. Fährt die Straßenbahn durch enge Gassen, kann man mitunter sogar in die Häuser und Wohnungen der Einwohner blicken. Ein wahrhaftig besonderes Erlebnis! Das muss man einfach einmal erlebt haben.
Ach ja, es gibt auch noch einen Aufzug, der Passagiere von der Unterstadt nach hoch oben in die Oberstadt bringt, den sogenannten Elevator de Santa Justa. Auch nicht schlecht, aber ich persönlich bevorzuge in diesem Fall lieber eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn und genieße die Aussicht.
Rucksack
Fliesenmalereien
1 Woche Lissabon Reiseangebot
Für alle, die jetzt sagen: Lissabon muss ich unbedingt einmal besuchen (oder wiedersehen) – habe ich eine tolle 8-tägige Reise gefunden, die alle Sehenswürdigkeiten beinhaltet, die ich auch besichtigen würde.
Hier der kurze Überblick über die Reise:
Tag 1 | | Ankunft in Lissabon |
Tag 2 | | Burg von Lissabon erforschen, Straßenbahnfahrt und Altstadt entdecken |
Tag 3 | | Europas größtes Aquarium und Fliesenmanufaktur |
Tag 4 | | Turm von Belém und Kloster des Hieronymus (freier Nachmittag) |
Tag 5 | | Strand & Meertag |
Tag 6 | | Seefahrerakademie und Bootsfahrt zu den Grotten der Ponta da Piedade |
Tag 7 | | Lagos und Wasserhunde |
Tag 8 | | Abschied nehmen, Adeus und Rückreise |
Zusätzlich kann man sogar einer Fliesenmanufaktur einen Besuch abstatten, in der man sich ein eigenes Kunstwerk schaffen darf und zur Erinnerung mitnehmen oder an Freunde verschenken kann.
Lesetipps
Änderungen vorbehalten
Änderungen, Schreibfehler und Irrtümer ausdrücklich vorbehalten. Abbildungen können ähnlich sein.
Diskussion
betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 1. Mai 2022
Impressum – Datenschutz – Werbung – MediaKit – Über uns – Kontakt – © All rights reserved
Lieber Peter, schon gemacht. Danke für die aufmerksamen Augen :-)
LG Bernd
hallo lieber Bernd,
hat dir sicher schon mancher gesagt: schöner blog mit Italien – aber gönne dem Italien in “Italien renaissance” (deiner headline) doch ein t in Italien! | liebe grüsse peter
Toller Artikel. Noch ein kleiner Tipp: Ein Trip nach Lissabon besonders in Alfama ist immer mit viel Treppensteigen verbunden. Doch man wird belohnt am Aussichtspunkt Portas do Sol mit dem gleichnamigen Restaurant. Hier kann man sich erst einmal in die gemütlichen Sofas fläzen und die gigantischen Kreuzfahrtschiffe beobachten, die massig Touristen anschleppen.
Hallo Michael,
vielen Dank für das Lob, das freut uns sehr! :) Treppensteigen und Lissabon gehören, wie Du schon sagst, zu Lissabon dazu. Wer zu Fuß nicht mehr ganz so gut unterwegs ist findet dort allerdings auch dutzende, leicht zugängliche Orte.
Viele Grüße