Französisches Karibikflair – Urlaub und Wandern auf Guadeloupe

Auf der ganzen Welt locken unzählige Destinationen mit wunderschönen Trails und Wanderwegen. Warum also ausgerechnet einen knapp zehnstündigen Flug in Kauf nehmen, um auf der karibischen Insel Guadeloupe zu wandern? Die Antwort ist ganz einfach:

Keine andere Insel trumpft mit solch einer einzigartigen Naturvielfalt wie Guadeloupe

Weiße Traumstrände, Palmen und kristallklares Wasser an den wunderschönen Küsten und ein artenreicher Tropenwald im Inselinnern versprechen dir unzählige Eindrücke. Und wie lernst du diese einzigartigen Spots besser kennen, als bei einer Wanderung?

Aber das Beste kommt erst noch: Du benötigst nicht mal einen Reisepass oder Visum. Um nach Guadeloupe einreisen zu dürfen, genügt nämlich lediglich dein gültiger Personalausweis, denn die karibische Insel ist Teil der französischen Region und zählt als Überseedepartment unseres Nachbarlands Frankreichs.

Noch besser geht es also kaum!

Aktuelle Wetterprognose Guadeloupe

Google Map Fort Delgrès

300 km Wanderwege

Sattgrüne Palmen, kristallklares, azurblaues Meerwasser, weiße feinsandige Strände auf der einen und tropische Regenwälder, tosende Wasserfälle und eine reiche Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren auf der anderen Seite – das ist die landschaftliche Vielfalt und Schönheit der karibischen Insel Guadeloupe.

Auch als Schmetterlingsinsel bekannt, teilt sich Guadeloupe in die beiden Hälften Basse-Terre im linken und Grande-Terre im rechten Flügel. Getrennt werden die beiden Inselhälften nur durch den Rivière Salée, dessen schmalste Stelle nur etwa 50 Meter misst.

Der kleinere der beiden Flügel, Grande-Terre, ist von trockenem, felsigen Land, weißen Sandstränden, alten Kolonialgebäuden, erodierten Landschaften und spektakulären Felsformationen aus Kalkstein geprägt.

Basse-Terre dagegen trumpft mit dem größten Nationalpark der Karibik, einem aktiven Vulkan, heißen Quellen und Wasserfällen, Götterstatuen und Felszeichnungen. Der perfekte Ort also, um die einzigartigen Naturschätze der Karibik auf den über 300 Kilometer langen Wanderwegen auf Guadeloupe zu entdecken!

Beeindruckende Vulkanwanderung in Basse-Terre

Standest du schon mal am Kraterrand eines Vulkans und konntest stolz von der unglaublichen Aussicht, die dir dort oben geboten wird, berichten? Nein? Na dann wird es höchste Zeit! Mit einer Höhe von 1.467 Metern bietet der Vulkan La Souffrière auf Guadeloupe ein tolles Ziel, das sich zu erwandern lohnt und bei einer Wanderreise in der Karibik nicht fehlen darf.

Ausgangspunkt dieser knapp vierstündigen Tageswanderung ist der Parkplatz der Bains Jaunes in Basse-Terre, dem linken Inselflügel. Das dortige Museum Maison du Volcan liefert dir noch vor der eigentlichen Wanderung bereits interessante Hintergrundfakten rund um die Entstehung und Erhaltung der Naturgewalt. Anschließend führt der Wanderweg links über den Damenweg und hält viele getrocknete Schlammschichten, bedingt durch den letzten Vulkanausbruch im Jahr 1977, bereit. Dieser Eruption ist es auch zu verdanken, dass du während deiner Wanderung auf viele Gesteinsbrocken stoßen wirst, die das Ausmaß des Ausbruchs dokumentieren. Wir empfehlen dir daher, festes Schuhwerk zu tragen, um den natürlichen Hindernissen gewappnet zu sein.

Während des Aufstiegs auf der Nordseite des Vulkans durchquerst du die beiden tiefen Vulkanspalten Eboulement Faujas und Grande Faille, bevor der Pfad steil bis zum Vulkangipfel hinaufführt. Wir haben nicht zu viel versprochen, wenn wir dir sagen, was für eine atemberaubende Aussicht von dort auf das umliegende Meer und die grüne Insellandschaft Guadeloupes auf dich wartet!

Ein kleiner Extratipp: Plane deine Wanderung zum Vulkan La Souffrière am besten für die frühen Morgenstunden ein, um nicht mit anderen Wanderern in die Quere zu kommen und die einmalige Atmosphäre in aller Ruhe zu genießen.

Google Map La Soufrière

Dreistündige Küstenwanderung in Basse-Terre

Natürlich darf eine Wanderung zu den wohl schönsten Küste der Insel nicht fehlen. Doch dieser rund dreistündige Wanderweg führt nicht die ganze Zeit nur an einem feinsandigen Strand entlang, sondern auch über dichtes Gestrüpp, den tropischen Regenwald Guadeloupes und über steile Felsen.

Die Wanderung beginnt am Picknickplatz an der Duquery bei Trois-Rivières in Basse-Terre. Von dort aus wanderst du zunächst in Richtung Anse des Galets und begegnest auf dem Weg dorthin Petroglyphen, in Stein gearbeitete Felsbilder der einstigen Inselbewohner. Vorbei an einer alten Mühle, kletterst du über riesige Felsen, überquerst anspruchsvolle Pfade, die von grünem Dickicht gesäumt sind und wanderst natürlich immer wieder auch entlang der wunderschönen Küste mit Blick auf das türkisblaue Meerwasser.

Schließlich erreichst du die ehemalige Verteidigungsanlage von Guadeloupe. Sie galt als eine der wichtigsten Festungsanlagen der Insel und dokumentiert bis heute teils noch gut erhaltene Elemente. Das wohl markanteste Merkmal dieser Zeit sind die beiden Kanonen, die direkt auf die kleine Nachbarinsel Les Saints gerichtet sind und als Schutz vor Feinden genutzt wurden.

Wer möchte, kann von dort noch bis zu einer kleinen Quelle weiter wandern, die ihr frisches Wasser aus einem Wasserfall bezieht, und sich dort eine wohltuende Abkühlung genehmigen, bevor es wieder zurück zum Picknickplatz geht.

Landschaftliche Sehenswürdigkeiten

Einmal einem tosenden Wasserfall ganz nah kommen – das ist während einer Wanderung auf Guadeloupe möglich. Diese mittelschwere Wanderung führt dich zum höchstgelegenen der drei Carbet Wasserfälle auf der Insel und bietet dir auf dem Weg dorthin eine unglaubliche Artenvielfalt an exotischen Pflanzen- und Tierarten – denn es geht mitten durch den Regenwald und gleichzeitigen Nationalpark auf Guadeloupe! Start und Ziel dieser knapp vierstündigen Wanderung sind der Parkplatz beim Besucherzentrum Chutes du Carbet. Nach einem etwa 20 minütigen Wanderweg erreichst du eine erste Gabelung. Hier hast du die Wahl, zuerst den zweiten Wasserfall zu bewundern, oder den Pfad nach links einzuschlagen und auf direktem Weg zum ersten und bemerkenswerteren Wasserfall zu gelangen. Anschließend geht es über Treppen weiter, kurz abwärts, über ein oder zwei kleiner Bäche vorbei und anschließend wieder bergauf. Die letzten Meter erfordern kleine Kletterungen, die aber nicht schwer zu bewältigen sind. Dort angekommen, erwartet dich ein Blick auf die imposanten Wasserfälle, die als heiße Quellen mit bis zu 95 Grad der Ostflanke des Vulkans entsprungen sind und sich in drei Höhenstufen in die Tiefen stürzen. Leider darf der zweite Wasserfall aus Sicherheitsgründen nur noch von der Hängebrücke aus betrachtet werden, was den Ausflug aber auf keinen Fall beeinträchtigt. Vergiss nur nicht, diesen einmaligen Augenblick mit deiner Kamera festzuhalten und später stolz deiner Familie und Freunden zu zeigen.

Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit kann der gesamte Wanderweg zu den Wasserfällen zwischendurch sehr rutschig werden. Sorge daher für geeignetes, trittfestes Schuhwerk und mache zur Not mehrere Pausen, falls du dir zu unsicher bist. Im Großen und Ganzen ist diese Wanderung aber selbst für Anfänger gut zu meistern und wird mit einem spektakulären Ausblick belohnt.

Guadeloupe National Park

Die interessantesten Sehenswürdigkeiten auf Guadeloupe

Was wäre eine perfekte Wanderreise auf Guadeloupe ohne das gewisse Extra an Sightseeing? So lernst du nicht nur die abwechslungsreiche Natur der Insel, sondern auch ihre traditionsreiche Geschichte und Bewohner besser kennen. Plane dir daher am besten ein paar freie Stunden oder sogar Tage ein, an denen du dich ganz der Kultur Guadeloupes widmest, die artenreiche Tierwelt der Insel erforschst oder einfach nur faul an den schönsten Sandstränden die Sonne genießt.

Um dir einen Überblick über die Insel zu verschaffen, bietet sich vor allem ein Ausflug zu Aussichtsplattformen an. Besonders empfehlenswert ist die einstige Verteidigungsanlage Fort Delgres in Basse-Terre, die mit einem tollen Ausblick auf das Meer und die umliegende gründe Landschaft lockt und dir noch dazu einen kostenfreien Einblick in die damalige Geschichte der Sklaverei gibt. Hier kannst du entlang der Festungsmauern spazieren und dich von einer außergewöhnlichen Skulturengruppe aus Stein bezaubern lassen.

Interessante Sehenswürdigkeiten

  • Vulkan Soufriere
  • Pointe-à-Pitre, Hauptstadt Guadeloupes
  • Lokale Märkte der Einheimischen
  • Pointe-des-Chateaux, Strand und Küste
  • Unterwasserwelt Guadeloupes
  • Les Chutes de Carbet, spektakuläre Wasserfälle
  • Basin Paradies, Thermalquellen im Urwald
  • Caravelle Strand, Sainte Anne
  • Mangrovenküste
  • Marie Galante, Insel

Google Map, Fort Delgres

Nachbarinsel Terre-de-Haut

Auf der kleinen Nachbarinsel Terre-de-Haut gelegen, erhältst du auf Fort Napoleon einen traumhaften Rundumblick auf Guadeloupe und ganz besonders auf den südlichen Teil der Insel. Ein weiteres Highlight ist ein Besuch der ehemaligen Kaffeeplantage Domaine de l’Habitation la Grivelière inmitten der grünen Natur Guadaloupes. Zwar sind die letzten Kilometer dorthin von abenteuerlichen, teils etwas schwer zu bewältigenden Wegen geprägt, aber sobald du dort angekommen bist, erwartet dich eine Kaffeeverkostung und eine englischsprachige Führung durch die Geschichte und Herstellung des beliebten Heißgetränks.

Exotischen Tieren und Pflanzen begegnest du in der gepflegten Parkanlage Jardin Botanique de Deshaies, die allein schon aufgrund ihrer wunderschönen, künstlich angelegten Wasserfälle einen Besuch wert ist.

Die beste Reisezeit für eine Inselwanderung auf Guadeloupe

Die beste Zeit, die karibische Insel Guadeloupe bei einer Wanderreise kennen und lieben zu lernen, ist die Trockenzeit von Dezember bis Juni. Denn zu dieser Zeit herrschen tagsüber angenehm warme bis heiße Temperaturen, während die Nächte auf knapp 20 Grad abkühlen und für erholsamen Schlaf sorgen.

Die Monate Juli bis November dagegen fallen in die Regenzeit und weisen vor allem in den Bergregionen oftmals starke Niederschläge auf. Jedoch sind das meist nur kurze, tropische Schauer, die schon nach ein paar Minuten wieder von der karibischen Sonne verdrängt werden und eine gelungene Erfrischung bereithalten. Allerdings darf die Gefahr vor möglichen Hurricanen besonders in der Regenzeit nicht unterschätzt werden, welche auch durch die Lage der Insel im sogenannten Hurrican-Gürtel begünstigt ist.

Insgesamt ist Guadeloupe aber das ganze Jahr über ein spannendes Reiseziel mit vorherrschend tropischem Klima und Höchsttemperaturen von bis zu 31 Grad in den Sommermonaten.

Wichtige Einreiseinformationen

Da Guadeloupe ein französisches Übersee-Department ist und daher auch zur Region Frankreichs zählt, benötigen EU-Bürger lediglich einen gültigen Personalausweis zur Einreise in das karibische Paradies. Bezahlen kannst du daher genau wie in ganz Europa auch mit dem Euro und ersparst dir so das lästige Geldwechseln noch vor deiner Abreise und das ständige Umrechnen im Kopf vor Ort. Leider werden von Deutschland aus bisher noch keine Direktflüge angeboten, weshalb du zuerst einen Zwischenstopp in Paris einlegen musst. Von dort aus erreichst du die karibische Schmetterlingsinsel schließlich nach etwa acht Flugstunden. Bei einer Zeitverschiebung von fünf Stunden in der Winterzeit und sechs Stunden in der Sommerzeit wirst du wahrscheinlich zunächst einmal mit einem leichten Jetlag zu kämpfen haben, den du aber spätestens am nächsten oder übernächsten Tag ganz ablegen wirst und dich ganz auf deine anstehende Wanderreise freuen kannst.

Zwar sind grundsätzlich keine Impfungen für deine Reise nach Guadeloupe notwendig, jedoch raten wir dir, dich mit Mückensprays und langer Kleidung besonders in den wilderen Gebieten der Insel vor Insekten zu schützen. Du brauchst aber keine Angst vor giftigen Tieren zu haben – die gibt es auf Guadaloupe nämlich nicht!


Lesetipps:

Änderungen vorbehalten

Änderungen, Schreibfehler und Irrtümer ausdrücklich vorbehalten. Abbildungen können ähnlich sein.

Diskussion

betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 29. Januar 2024

ImpressumDatenschutzWerbungMediaKitÜber unsKontakt© All rights reserved

Werbung