Infotag und Ausbildungsveranstaltung für Touristik Azubis

Der 1936 eröffnete internationale Flughafen der baden-württembergischen Hauptstadt Stuttgart erstreckt sich 12 km von Stuttgart entfernt zwischen Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt und zählt mit seiner Gesamtfläche von 3,95 km² heutzutage als achtgrößter Flughafen Deutschlands. Täglich reisen dort über 30.000 Passagiere in den Urlaub, gehen auf eine Geschäftsreise oder fliegen aus anderen Gründen zu den unterschiedlichsten Destinationen wie Berlin, Wien, Istanbul, Amsterdam oder sogar Atlanta.

Reisebüroauszubildende im ersten und zweiten Lehrjahr sowie Reiseblogger aus der Region hatten jetzt die einmalige Gelegenheit, bei einem im kleinen Rahmen von nur 20 Teilnehmern organisierten Info-Tag einen Blick hinter die Kulissen des Stuttgarter Flughafens zu erhalten und den Tagesablauf der verschiedensten Luftverkehrsmitarbeiter hautnah mitzuerleben. Auch ich durfte an diesem besonderen Tag dabei sein und möchte in diesem Artikel von meinen Erfahrungen und Erlebnissen am Stuttgarter Flughafen berichten.

Aktuelle Wetterprognose Stuttgart

Die aktuelle Ankunftstafel des Stuttgarter Flughafen

Sky Port

Gleich zu Beginn der Veranstaltung wurden wir von den beiden im Bereich Marketing tätigen Flughafenangestellten Laura und Anna bei Kaffee und kleinen Snacks in einem Konferenzraum des Sky Port nahe des Stuttgarter Flughafengebäudes herzlich empfangen und willkommen geheißen. Nach einem anschließenden Quiz und einer interessanten Präsentation rund um den Stuttgarter Flughafen erwartete uns ein erster Security Check, bevor wir von Flughafenprofi und Mitarbeiter Detlef und einem erfahrenen Feuerwehrmann eine spannende Führung durch den Flughafen sowie die 3,3 km lange Start- und Landebahn erhielten. Hätten Sie gewusst, dass sich der Flughafen-Tower in Stuttgart als einziger in Europa außerhalb des Flughafengeländes befindet? Dies lässt sich ganz leicht am fehlenden Budget während des damaligen Flughafenbaus erklären. Jedoch haben Tower-Mitarbeiter von seinem Standort im Süden einen perfekten Überblick auf die gesamte Start- und Landebahn, sodass sie in Notsituationen sofort reagieren können.

Reiseführer Stuttgart

Rundgang durch die Feuerwache

Auf der Feuerwache, deren Standort absichtlich mittig zur Start- und Landebahn gewählt ist, um im Falle eines Brandes oder Unfalls schnellstmöglich zur Unfallstelle zu gelangen und Hilfe zu leisten, erwarteten uns 52 Tonnen schwere und 1.000 PS starke Feuerwehrautos mit einem Tankfassungsvermögen von 17.000 Litern Wasser sowie die Besichtigung des Feuerwehrgebäudes. Interessanterweise sind dort neben einer Küche auch Aufenthaltsräume wie ein eigenes Fitnessstudio und eine Lounge zum gemütlichen Filme schauen untergebracht. So können sich die Feuerwehrmänner bei ihrem 24-Stunden-Bereitschaftsdienst gleich direkt vor Ort für ihre Einsätze fit halten und sich somit bestmöglich vorbereiten. Täglich arbeiten etwa 20 Feuerwehrmänner am Stuttgarter Flughafen und werden einer bestimmten Funktion zugewiesen. Die wichtigsten Aufgaben der Flughafen-Feuerwehr sind die Flugzeugbergung bei einem Unfall oder Brand sowie die Instandsetzung des Luftverkehrtransportmittels. Ein altes Flugzeug, das seit einigen Jahren nicht mehr in Betrieb ist, dient der Feuerwehr dabei als Übungsflugzeug.

Noch bevor wir das Areal wieder verlassen konnten, mussten wir ein weiteres Mal durch den vor der Feuerwache aufgebauten Security Check gehen. Sicherheit wird am Stuttgarter Flughafen definitiv großgeschrieben!

Impressionen aus der Feuerwache

Blick in den Laderaum eines Flugzeuges

Im Anschluss an diese Besichtigung durften wir einen Blick in das Innere eines zum nächsten Abflug startklar gemachten Flugzeuges werfen und in den nur knapp 90 cm hohen Laderaum hineinklettern. Ganz schön eng hier drin! Faszinierend beobachteten wir einen Mitarbeiter, wie er die vielen Koffer der Passagiere mit gekonnten Handgriffen an die richtige Stelle positionierte, sodass selbst für Kleintiere noch genügend Platz geboten wird und nichts mehr verrutschen kann. Um die Standzeit eines Flugzeuges jedoch so gering wie nur möglich zu halten, dauert die Beladung höchstens 30 bis 45 Minuten. Zeit ist schließlich Geld!

Nachdem alle Passagiere an Bord eingetroffen sind, schauten wir gespannt zu, wie das Flugzeug von einem Flugzeugschlepper bei dem sogenannten Push Back Vorgang zurückgeschoben und auf die richtige Position gebracht wurde. Da die eingebauten Turbinen nur für den Vortrieb gedacht sind, besitzen Flugzeuge keinen Rückwärtsgang und somit keinen eigenen Antrieb, sodass sie nicht aus eigener Kraft rückwärts rollen können und deshalb auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Ein weiteres Highlight der Info-Veranstaltung war der Besuch der Gepäckförderanlage im Flughafengebäude. Hier werden alle Koffer mit Hilfe eines Barcodes, der beim Check-In an das Gepäckstück versehen wird, durch die verschiedensten Förderbänder transportiert und nach Destination und Flugzeug sortiert, sodass kein Gepäckstück unterwegs verloren geht. Es war sehr spannend zu beobachten, wie logistisch durchdacht der Stuttgarter Flughafens ist und wieviele Mitarbeiter täglich für den perfekten Urlaub sorgen!

Blick in den Laderaum eines Flugzeuges

Mittagspause!

Nachdem wir bereits viele spannende Eindrücke des Flughafengebäudes, der Feuerwache sowie der Start- und Landebahn sammeln durften, war es Zeit für eine kleine Stärkung. Im Red Baron, einem Top Air Restaurant, wurden wir zu Salat, Pasta mit Lachs, Eis und Kuchen eingeladen und hatten dabei eine atemberaubende Aussicht auf die Start- und Landebahn. So konnten wir Flugzeugen der bekannten Linien Eurowings, Turkish Airlines oder TUIfly zusehen, wie sie sich in die Lüfte begaben oder gerade aus dem Ausland zurückflogen und wieder sicher auf festem Boden landeten.

Zeit für eine Flughafen-Rallye

Nach ausgetauschten Gesprächen über bevorstehende Urlaube, Reisebüroanekdoten und Privates stand noch eine lustige Flughafen-Rallye auf dem Programm, bei der wir in Kleingruppen Fragen und Aufgaben rund um den Stuttgarter Flughafen meistern mussten. Diejenige Gruppe, die am Ende alles korrekt beantwortet und als erstes an unserem Treffpunkt – der Besucherterrasse – angekommen war, bekam Gutscheine für jeweils zwei Personen über einen VIP Service mit persönlichem Gepäckträger, Begleitung zum Check-In sowie durch die Sicherheitskontrolle, wahlweise Lounge-Aufenthalt und Transfer mit einer Limousine zum Flughafen in einer S-Klasse geschenkt. Wenn das mal nicht ein toller Preis ist! Meine Gruppe schaffte es leider nur auf den dritten Platz, aber natürlich freuten wir uns alle für die vier glücklichen Gewinner.

Ende des Infotages und der Schulung am Flughafen Stuttgart

Nach einem letzten gemütlichen Beisammensein auf der Besucherterrasse mit einem exklusiven Blick auf die Geschehnisse der Start- und Landebahn war es schließlich auch schon an der Zeit, letzte Gruppenfotos zu machen, Handynummern auszutauschen und Abschied zu nehmen. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle nochmals für Laura und Anna, ohne die dieser aufregende Tag am Stuttgarter Flughafen nicht möglich gewesen wäre! Die Reisebüroazubis und ich hatten einen spannenden Aufenthalt und haben viel Interessantes dazugelernt!

PS: Warum nur junge Frauen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren teilgenommen haben? Ich schätze, das liegt am hohen Frauenanteil in der Reisebranche!

Airport-Führungen für Gruppen

Wer hinter die Kulissen eines Flughafens schauen will, kann sich ganzjährig mit einer Gruppe zusammen anmelden. Es finden zwei Themenführungen statt: flySTR und fairportSTR. Wer ein Ticket buchen möchte, kann es per Internet unter stuttgart-airport.com in der Rubrik Erlebnis Flughafen, Flughafenführungen.

StuttgartAirport Youtube Kanal

Servicefragen – Stuttgarter Flughafen

Noch nicht. Bis 2040 will der Stuttgart Airport keine Treibhausgase mehr ausstoßen. Dafür wird ein Betrag von 2,4 Mrd. Euro investiert.


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betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 19. September 2022

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