Tag 2 und 3 der Taufe der Le Commandant Charcot in Le Havre

Nach der rauschenden Party am ersten Tag unserer Inforeise nach Le Havre zur Taufe der Le Commandant Charcot konnten wir am 2. Tag eine intensive Besichtigungstour aller Innenräume der Le Commandant Charcot mit professioneller Führung machen. Dabei bekamen wir viele interessante Insiderinformationen und notwendiges Know How zur Promotion von Kreuzfahrtschiffen und erlebten die Ankunft weiterer Gäste, die ebenfalls das Schiff besichtigten. Die Le Champlain wurde unser neues Zuhause, ein kleineres und älteres Schiff der Ponant Flotte, das aufgrund seiner Ausstattung andere Routen fährt als die Le Commandant Charcot, die 21/22 zu einer Halbumrundung der Antarktis aufbrechen wird.

Das offizielle Besuchsprogramm auf dieser Inforeise sah am 3. Tag einen Ausflug zu den schönsten attraktiven Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung von Le Havre und der Normandie vor.

Was stand in der Ankündigung zu unsem Ausflugsprogramm? Ich überflog die wichtigsten Punkte. “Le Havre Stadtbesichtigung – Museum der Impressionisten – Honfleur Stadtrundgang und Führung – Besuch einer Cidre- und Calvados-Brennerei mit Verkostung – Abschluss des Tages im Sternerestaurant Jean-Luc Tartarin in Le Havre“.

Es hörte sich vielversprechend an und wie der Tag zeigen sollte, war es ein krönender Abschluss einer Veranstaltungsreihe mit sehr vielen Höhepunkten. Vielen Dank an dieser Stelle dem Orgateam von Ponant, das sich alle Mühe gab. Sie setzen ein Beispiel dafür, was Gäste, die auf den Ponantschiffen fahren, auf Exkursionen erwarten können.

Unsere internationale Reisegruppe setzte sich aus Amerikanern, Italienern, Chinesen und Deutschen zusammen. Es waren Travel Agents, Foodblogger, Fotografen und Reiseveranstalter – eine bunt gemischte Truppe – die sich für die markante Schönheit der Normandie interessierten.

Aktuelle Wetterprognose Le Havre, Normandie

Stadtbummel durch Le Havre

Außerhalb des durch Grenzzäune befestigten Hafens stieg eine passionierte Reiseführerin an Bord unseres Busses, die uns die Geschichte der nach dem Krieg völlig zerstörten Stadt Le Havre erzählte. Ihre Schilderungen ließen Geschichte lebendig werden. Wer sich für tieferes Wissen zum Wiederaufbau der Unesco-Stadt Le Havre interessiert, dem empfehle ich einen Blick auf die Wikipediaseite, auf der umfassend berichtet wird, wie die Stadt nach Plänen des Architekten Auguste Perret mit einem Team von 60 Architekten von 1945 bis 1954 wieder aufgebaut wurde. Der Stadtkern von Le Havre mit einer charakteristischen farbigen Betonarchitektur ist neben Brasília eines von zwei Stadtensembles des 20. Jahrhunderts in der Liste des UNESCO-Welterbes.

Das Museum der Impressionisten – MuMa

Claude Monet, Pierre Auguste Renoir, Edgar Degas, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Gustave Caillebotte, Berthe Morrisot und weitere Maler sind die bekanntesten Vertreter der Impressionisten, die durch Monets Gemälde „Impression, soleil Levant“ als Kunstrichtung bekannt wurden. Einige dieser Bilder sind im Museum Malraux, kurz MuMa, ausgestellt. Wer Zeit und Muße mitbringt und die Chance nützen will, Originalgemälde dieser Künstler zu betrachten, muss sich diese Adresse merken. Viele dieser Künstler sind hier aufgewachsen und schufen in Le Havre und Honfleur die bedeutendsten Werke dieser Richtung. Die Impressionisten waren inspiriert vom Licht des Atlantiks und der Normandie, das in bestimmten Jahreszeiten eine magische Stimmung erzeugt.

Honfleur

Nach einem Rundgang, der den Appetit auf einen weiteren Besuch Le Havres und seiner Sehenswürdigkeiten vergrößerte, stiegen wir in den Bus auf die Weiterreise nach Honfleur.

Franzosen lieben Honfleur, oder sie hassen es

Unsere Reiseleiterin stimmte uns mit dieser Bemerkung auf der Fahrt zum historischen Fischereihafen darauf ein, was unsere Besuchergruppe neugierig machte, was uns erwarten würde. Noch wussten wir nichts von der Postkartenidylle, die in den letzten Jahrzehnten zu viele Besucher angezogen hat. Das ist der Grund, warum Einheimische dem Ansturm der Touristen skeptisch gegenüberstehen. Overtourismus ist ein Schreckwort, das 2019 seine hässliche Seite zeigte und 2020 und 2021 im Gegensatz dazu, wie es ist, wenn keine Besucher mehr kommen.

An diesem strahlend blauen frühherbstlichen Tag waren aber außer uns kaum Touristen unterwegs, die Honfleur sehen wollten. Unsere charmante Stadtführerin durch Honfleur hatte heute den ersten festen Termin wieder in diesem Jahr! Sie beschrieb ihre Gefühle uns gegenüber einerseits als erleichtert, andererseits immer noch sehr verunsichert durch die Auswirkungen der Pandemie.

Wir besuchten in der Mittagszeit das Restaurant Tourbillon mit typischen lokalen Gerichten der Normandie … hmm, äußerst schmackhaft. Dazu Cidre. Der weitere Stadtbummel durch Honfleur endete in einem Straßencafe mit Cafe au Lait, der nirgendwo besser schmeckt als in einer Kleinstadt in Frankreich.

Pont de Normandie, Le Havre
Fahrt von Le Havre über die Pont de Normandie nach Honfleur
Herzhafte Speisen der Normandie
Herzhafte Speisen der Normandie. Restaurant Tourbillon

Manoir d’Apreval

Unser Ausflug mit dem Bus von Ponant führte uns am Spätnachmittag entlang der Küste etwa 7 km weiter südwärts nach Pennedepie, wo wir eine große Apfelplantage besuchten und in die Geheimnisse der Produktion von Cidre und Calvados eingeweiht wurden.

Estelle, unsere Calvadosexpertin, hatte auf alle Fragen eine Antwort nur auf diese nicht, wie eine Reifezeit von 18 Jahren gewinnbringend verzinst werden kann. Ça ne fait rien.

Der Geschmack eines 18-Jahre gelagerten Calvados im Gaumen ist so prickelnd und belebend wie frischer Sauerstoff im Gehirn (beim ersten Schluck). Man muss es genießen.

Am Besten direkt in Manoir d’Apreval, 5, Chemin des Mesliers, 14600 Pennedepie.

Google Maps. Pennedepie, Manoir d’Apreval

Sternerestaurant Jean-Luc Tartarin

Die Rückfahrt nach Le Havre über die berühmte Pont de Normandie über die Seine, die ich gerne zu Fuß wegen der spektakulären Ausblicke überquert hätte, die sich von dort oben bieten, ließ uns leicht beschwingt ins jetzt abendlich beleuchtete Le Havre zurückkehren. Noch ein Highlight. Ein weiterer Höhepunkt erwartete uns. Wir konnten es nicht glauben. Das mit 2 Sternen ausgezeichnete Lokal von Jean-Lud Tartarin hatte ein Zimmer für unsere Gruppe reserviert und hier verbrachten wir den restlichen Abend.

Ein Auszug aus der Speisekarte vermittelt nur einen kleinen Teil der Geschmackserlebnisse, die mehr sind als bloße Worte vermitteln können:

Cold cooked Red Tuna marinated in Cajun spices, Multicolor little carrot and carrot Sorbet. Line pollack poached in olive oil and roasted on the skin Guanciale and Cocos de Palmoil with summer truffle and candied lemon Cooking Juice with truffle Juice. Whole roasted poultry Mushroom and Cook Juice.

Voila. Ein nicht endenwollender Ausflugstag fand dennoch seinen Abschluss.

Sternekoch Jean-Luc Tartarin
Sternekoch Jean-Luc Tartarin

Le Havre, Sternerestaurant Jean-Luc Tartarin. Google Maps

DANKE

An dieser Stelle können wir nicht mehr als herzlich Danke an das Team von Ponant sagen, das wirklich alles getan hat, um uns, die Gäste bei der Taufzeremonie und der anschließenden Exkursion in die Normandie zu beeindrucken! Besten Dank!

Es ist ein Beispiel für den Lifestyle auf allen 13 Schiffen der Reederei, wie Kreuzfahrten mit Ponant professionell und umsichtig durchgeführt werden.

Bernd Schray

betravel Reiseredaktion
Artikel aktualisiert am 14. Januar 2022

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